Haarausfall ist vielleicht nicht das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an Gamer und eSportler denkt, aber es ist ein Thema, das innerhalb der Community zunehmend an Bedeutung gewinnt. Von langen Streaming-Stunden bis hin zu stressigen Wettkämpfen – bestimmte Lebensstilfaktoren beim Gaming können zu Haarausfall und dünner werdendem Haar beitragen. Aber kommt das hier wirklich häufiger vor oder ist es nur jetzt besser sichtbar?

Professionelle Gamer und Streamer verbringen oft viele Stunden im Sitzen, konzentrieren sich intensiv und haben unregelmäßige Schlafgewohnheiten. Schlechter Schlaf, hoher Koffeinkonsum und unregelmäßige Mahlzeiten können sich auf die allgemeine Gesundheit auswirken – einschließlich des Haarwachstums. Diese Faktoren verursachen zwar nicht direkt Haarausfall, können jedoch bestehende Haarausfallerkrankungen wie androgenetische Alopezie verschlimmern.

Hochkarätige Turniere, Sponsoren-Druck und öffentliche Auftritte können zu chronischem Stress führen. Erhöhte Stresshormone wie Cortisol können eine Erkrankung namens Telogen Effluvium auslösen, bei der das Haar vorzeitig in die Ausfallphase eintritt. Obwohl stressbedingter Haarausfall oft nur vorübergehend ist, können wiederholte Zyklen langfristige Auswirkungen haben.

Ein häufiges Problem unter Gamern ist das sogenannte „Headset-Haar". Das Tragen eines Headsets verursacht zwar keinen echten Haarausfall, aber die ständige Reibung und der Druck an derselben Stelle können zu Haarbruch oder Haarausfall am Oberkopf führen. Dies ist eher ein kosmetisches Problem und lässt sich oft durch eine Anpassung der Geräteverwendung beheben.

Streaming-Plattformen wie Twitch und YouTube machen Gamer sehr sichtbar, oft unter heller Beleuchtung und HD-Kameras. Zuschauer können frühe Anzeichen von Haarausfall leichter erkennen, was erklären könnte, warum Haarausfall in dieser Gruppe häufiger auftritt. In Wirklichkeit unterscheiden sich die Zahlen möglicherweise nicht wesentlich von denen der Allgemeinbevölkerung.

Einige Gamer sprechen offen über die Verwendung von Behandlungen wie Minoxidil, Finasterid oder sogar Haartransplantationen, um ihr Aussehen zu erhalten. Andere entscheiden sich für rasierte oder kurzgeschorene Frisuren und machen Haarausfall zu ihrem Markenzeichen. Die zunehmende Offenheit in Bezug auf dieses Thema trägt dazu bei, die Stigmatisierung innerhalb der Gaming-Community zu verringern.